Das Frühjahr steht vor der Tür – und die Natur in den Startlöchern!

Edit: Der Artikel erschien ursprünglich am 16.03.2021.

Von Bienen, Hummeln und unterschiedlichen Überlebensstrategien

Nach zehn warmen und vorfrühlingshaften Tagen Ende Februar – mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen bis knapp 20° C – lässt der Frühling aktuell dann doch noch etwas auf sich warten. Die ersten Vorfrühlingstage haben unsere Honigbienen jedoch schon genutzt, um die Kotblase zu entleeren und an Krokussen, Hasel und ersten Weidenkätzchen neue Pollenvorräte für die Aufzucht der nächsten Bienengeneration zu sammeln. Und auch wenn die Nächte momentan wieder frostig und die Tage regnerisch sind, so harren die Honigbienen diese kritische Zeit warm aneinander gekuschelt auf ihren Honigvorräten gemeinsam aus.

Anders verhält es sich jedoch zum Beispiel bei Hummeln, bei denen ausschließlich die zukünftigen Königinnen den Winter überleben. Wenn dann im Februar mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen auch die ersten Frühjahrsblüher ihre bunten Köpfe durch aus der Erde stecken, ist die Zeit für die kräftigen Brummer ihre erste, lebenswichtige Nahrung zu suchen, um einen neuen Staat zu gründen. Gerade Krokusse, Taubnesseln, Blaustern und die Schlüsselblume gehören hier zu den wichtigsten „Nektar- & Pollentankstellen“, mit deren Treibstoff die Hummelkönigin die Aufzucht der nächsten Generation betreibt. Da sie beim Sammeln selbst schon viel Energie verbraucht, ist es umso wichtiger, dass sie in unmittelbarer Umgebung Nahrung in ausreichendem Maße und Vielfalt finden kann. Wer den XXL-Bestäubern dabei etwas unter die Arme greifen möchte, findet hier eine gute Übersicht der wichtigsten Hummeltrachtpflanzen.

Sobald die Temperaturen zu Ostern das nächste Mal über die 15°-Marke klettern, dauert es nicht mehr lange, bis mit der Pflaumen- und Kirschblüte die erste große Nektartracht für unsere lieben Bestäuber bereitet ist – und dann muss auch die die „Sammelfrauschaft“ unserer Honigbienen bereitstehen! Deswegen nimmt das Brutgeschehen langsam aber sicher an Fahrt auf, die Königinnen legen erstmals wieder mehrere Hundert Eier pro Tag und die tapferen Winterbienen – die die letzten Monate das Nest wärmten – ziehen nun an ihrem Lebensabend die frischen Jungbienen groß. Der Honig, der von vorangegangen Generationen für die Wintermonate für sie gesammelt wurde geht wie ihre Lebensspanne zu neige, die „Körperenergie“ wird in Form von Futtersaft an die nächste Generation weitergegeben und die nächste Sammelsaison beginnt von vorn.

BeeGreat spendet: „Wir ernten was wir sähen – wir sähen was wir ernten“

Auch bei BeeGreat sind die Winter- und Frühjahrsvorbereitungen weitgehend abgeschlossen: Die Honigräume sind frisch gestrichen und mit leeren Waben bestückt und warten nur noch darauf, auf den Stöcken den Bienen als Honigtopf bereitgestellt zu werden. Auch konnten wieder viele neue Bienenbegeisterte hinzugewonnen werden, weshalb wir uns entschlossen haben – in Anlehnung an das 1,5°-Klimaziel der UN – seit Beginn diesen Jahres 1,5% unserer Erträge an Blühwiesenprogramme wie z.B. das Netzwerk Blühende Landschaft zu spenden. Hier werden von Profis gerade an jenen Stellen Blühflächen nachhaltig erstellt und erhalten, an denen sie einen Unterschied machen und als wichtigstes Instrument gegen das Insektensterben einen tatsächlichen Unterschied machen. Wer hier ebenfalls zusätzlich tätig werden möchte, kann hier ebenfalls spenden oder eine Blühpatenschaft für eine artenreiche Blühfläche übernehmen.

Wissenswertes über unsere Bienen – und darüber hinaus!

Darüber hinaus ist das Netzwerk Blühende Landschaft auch in Sachen Wissensvermittlung rund um die Themen Blühflächen, Lebensräume für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge & Co. und auch die komplexen Zusammenhänge von Landwirtschaft & Biodiversität. Gerade für z.B. einen Mitarbeiter-Newsletter sehr zu empfehlen! Gerade nach diesem zehrenden Winter ist die Sehnsucht nach dem Frühling, der Sonne und der Faszination des Lebens überall spürbar.

Eine weitere sehr lohnende und interessante Anlaufstelle und Inspirationsquelle für Social Media etc. bildet hier die Initiative #beebetter. Auch hier gibt es zahlreiche interessante und anschauliche Artikel für Bienenfreunde, die über den Dreischritt „Biene – Bestäubung – Honig“ hinausgehen. Neben allgemeinen Erläuterungen zum Aufbau eines Bienenstocks, der Fortpflanzung der Biene bis hin zu ihrer Anatomie, finden sich auch faszinierende Artikel zu den wichtigsten Wildbienenarten und ihren wichtigsten Unterschieden zu Honigbienen. Auch findet sich ein lesenswerter Artikel zur „Sprache der Bienen“, dem Schwänzeltanz, dessen Entdeckung von 1973 durch Karl von Frisch nächstes Jahr das 50-jährige Jubiläum feiert. Und wer seine Kunden und Mitarbeiter motivieren und aufklären möchte, kommt auch hier auf seine Kosten, da der Themenkomplex Landwirtschaft mit Monokulturen als Bedrohung für Nützlinge oder der Problematik des Pestizideinsatzes ebenfalls nicht zu kurz kommen. Und selbstverständlich findet sich auch eine aufbauende Übersicht à la „So kann kann ich (Wild-) Bienen unterstützen!“, für die entsprechende Portion Frühlingsoptimismus. 😊

Michael Wirth